Sehenswürdigkeiten
In den drei Ortsteilen Diestedde, Liesborn und Wadersloh, aber auch in der nahen Umgebung gibt es viel zu entdecken: für Aktive, Naturbegeisterte, Entspannungssuchende und Freunde von Kunst und Kultur.
In der idyllischen Landschaft des Münsterlandes gelegen, ist die Gemeinde Wadersloh der ideale Startpunkt für Ausflüge mit dem Rad. Unterwegs heißt es einkehren und echte Gastfreundschaft genießen.
Schon aus weiter Ferne erkennen Sie am hoch aufragenden Kirchturm die katholische Pfarrkirche St. Margareta. Die in ihren Ausmaßen imposante Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts als sichtbares Zeichen aufkommenden Wohlstandes und festen Glaubens in nur vier Jahren Bauzeit (1890 bis 1894) nach den Plänen des Münsteraner Architekten Wilhelm Rincklage errichtet. Am "neogotischen" Baustil lässt sich diese Entstehungszeit sehr schön ablesen. Der Volksmund berichtet, dass die Kirche von den Wadersloher Bürgern in Goldmark bar bezahlt wurde. Insgesamt blickt die Pfarrkirche auf über 850 Jahre Geschichte zurück. Bereits vor über 1100 Jahren entstand an dieser Stelle ein hölzerner Bau, der vermutlich zerstört wurde.
Der Vorgänger, die alte Dorfkirche, hatte im 19. Jahrhundert weichen müssen, da sie zu klein geworden war. Die gotische dreischiffige Hallenkirche misst vom Turm bis zur Wand des Hochchors 50 Meter Länge, der Turm ist fast 72 Meter hoch. Besonders sehenswert ist der Taufstein im Kirchenportal, der aus dem 15. Jahrhundert stammt. Die Strahlenkranzmadonna zeigt eine Figur, die auf der Sichel des Mondes steht und das Jesuskind auf dem Arm trägt. Weitere Informationen und Gottesdienstzeiten finden Sie hier.
Gästeführung am Schloss Crassenstein
Das Wasserschloss Crassenstein befindet sich heute im Privatbesitz und kann deshalb nicht besichtigt werden. Ein Spaziergang rund um die Schlossgräfte lohnt sich aber dennoch.
Crassenstein wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich wollte ihr Erbauer, der Burggraf von Stromberg, mit der Burg seine Besitzungen in Diestedde sowie das Kloster in Liesborn schützen. 1419 kaufte die Familie von Wendt den Besitz. Sie war seinerzeit eine der angesehensten Adelsfamilien des Raumes mit Hauptsitz in Lemgo. Franz III. von Wendt-Crassenstein war es, der 1636 gemeinsam mit seiner Gemahlin Anna von Ketteler zu Assen den Neubau des Schlosses als ein Spätwerk der Lipperenaissance vollendete.
In der Erbfolge fiel das Schloss schließlich an Friedrich Wilhelm von Wendt, der daraufhin seinen Hauptsitz von Schloss Hardenberg nach Crassenstein verlegte. Das Schloss musste nunmehr den standesgemäßen Bedürfnissen des Landadels Rechnung tragen und wurde infolgedessen 1840 bis 1845 noch einmal nach klassizistischen Plänen umgebaut. Da der zugehörige Park fehlte – das Schloss war umgeben von Obst- und Gemüsegärten – wurde außerdem mit der Anlage eines Englischen Gartens begonnen. Noch heute kündet der herrliche Park mit seltenen alten Baumgruppen von der einstigen Pracht des Englischen Gartens.
Nachdem das Schloss zuletzt als Erbe an die verwandte gräfliche Familie von Marchant und Ansembourg gefallen war, verpachtete Graf Wladimir es 1951 an den Internatsverein Lüdinghausen e.V., der hier und in den angrenzenden modernen Gebäuden das Realschulinternat St. Marien einrichtete. Die gräfliche Familie, die bis 1952 noch den östlichen Flügel des Schlosses bewohnt hatte, zog daraufhin in ihre neue Villa nördlich des Schlosses um.
Im Juli 1982 wurde das Internat geschlossen. 1983 kaufte die „Priesterbruderschaft des heiligen Pius X“ die Schulgebäude und das Schloss Crassenstein. Nun hielt mit der „Don-Bosco-Schule“ ein altsprachliches Jungeninternat Einzug.
Aktuell befindet sich das Schloss in Privatbesitz.
Einst war die Abtei Liesborn ein mächtiges Kloster. Erhalten geblieben sind die gotische Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert mit einem romanischen Turm aus der Zeit um 1100 sowie das barocke Abteigebäude, in dem sich das Museum Abtei Liesborn befindet. In der Abteikirche Ss. Cosmas und Damian bündeln sich über 1000 Jahre Glaubens- und Kirchengeschichte. Die erste Kirche gehörte dem im 9. Jahrhundert gegründeten Damenstift an. Aus dieser Ursprungskirche ging die Abteikirche hervor.
In der Turmkapelle finden Sie noch Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Das Langhaus ist mit einer außergewöhnlich filigranen Gewölbemalerei ausgestattet. Zu den schönsten und künstlerisch bedeutendsten Werken gehört die dort aufgehängte Doppelfigur der Strahlenkranzmadonna. Die Darstellung geht auf eine Vision Johannes des Evangelisten zurück. Von beiden Seiten betrachtet, bestimmen die Sonnenstrahlen und die goldenen Mäntel der Muttergottes den anschaulichen Charakter der Skulptur. Vom Reichtum vergangener Jahrhunderte zeugen auch die kostbaren Schreine mit den Reliquien des heiligen Simeons und der Heiligen Cosmas und Damian.
Die Abtei Liesborn war rund 1000 Jahre geistiger und kultureller Mittelpunkt im südöstlichen Teil des Bistums Münster. Erst mit Gründung des Klosters um 800 begann die Siedlungsgeschichte des Raumes. Die zunächst als Frauenkloster gegründete Abtei wurde um 1130 von Benediktinermönchen übernommen. 1803 erfolgte die Auflösung des Klosters.
Sinnespark in Liesborn
Gegenüber der Abteikirche Liesborn liegt das St. Josef Haus. Hinter diesem befindet sich der Sinnespark. Er wurde für die Bewohner des Hauses angelegt, um ihren „Er-Lebensraum“ zu bereichern, kann aber auch von allen Gästen genutzt werden. Die hier nach den Erkenntnissen des Pädagogen Hugo Kückelhaus angelegten Stationen sind Erfahrungsfelder, an denen durch eigenes Tun die Wunderwelt der Sinne erforscht werden kann. Sie sollten sich also Zeit nehmen für anregende Erfahrungen mit Impulskugeln, Partnerschaukel, Klangsäule, Duftorgel und vielen weiteren Möglichkeiten der Sinneserfahrung.
Rittergut Haus Heerfeld
In einer Urkunde des Liesborner Abtes Engelbert um 1194 werden erstmals die Brüder Albertus und Arnoldus de Hervelde benannt. So war Haus Heerfeld bis in die Neuzeit hinein ein landtagsfähiges, freiadeliges Rittergut, welches im Jahr 1728 von Bernhard Wilhelm Graf von Plettenberg gekauft und von diesem Zeitpunkt an nur noch von Pächterfamilien bewohnt wurde. Bis zum Ende des Jahres 20. Jahrhunderts war Haus Heerfeld immer ein adeliger Besitz. Erst kurz vor Ende des 20. Jahrhunderts ging es in Privatbesitz über, wurde ausgiebig restauriert und renoviert und zeigt sich heute in einem sehr guten Zustand. Der mit sehr viel Liebe und Individualität angelegte Park ergänzt das Rittergut in seiner heutigen Schönheit.
Das Rittergut kann besichtigt werden. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei der Familie Eckervogt unter der Nummer: 0173/8979118.
Ihre Ansprechpartnerin:
Silke Wissen
Gemeinde Wadersloh
Rathaus | Erdgeschoss, Raum EG 010
Liesborner Str. 5
59329 Wadersloh
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Fax: +49 (0) 2523 950-1051
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